Vorstand
Unser Team verbindet sportliche Erfahrung, pädagogisches Feingefühl und organisatorische Stärke.
Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Fechten im Union Fechtclub Wien mit Freude, Qualität und Leidenschaft erlebt wird.
Theresa Wendt
Sascha Sanbouraktschi
Gerhard Lang
Christian Hofmann
Unsere Trainer & Jungbetreuer
Benny Wendt
Sascha Sanbouraktschi
Christian Hofmann
Nura Gharahshir
Thomas Safranek
Rainer Mauritz
Finn Hofbauer
Laurenz Langfelder
Die Fechthallen
Die Geschichte des UFC Wien
Seit über 125 Jahren prägt der Union Fechtclub Wien die Geschichte des Fechtens in Österreich.
Was 1895 mit Luigi Barbasetti begann, entwickelte sich zu einer einzigartigen Tradition aus sportlichem Ehrgeiz, gesellschaftlicher Bedeutung und fechterischer Exzellenz.
1895: Luigi Barbasetti
Unter der Patronanz von Erzherzog Franz Salvator vollzog sich 1895 in Wien eine Reform des Fechtsports durch die Einführung der sogenannten modernen italienischen Fechtmethode.
Der Mann, der dieser neuen Fechtmethode in Wien zum Durchbruch verhalf, war Luigi Barbasetti, geboren 1859 in Cividale di Friuli.
Von 1885 bis 1891 war er Fechtlehrer an der Scuola Magistrale in Rom, später Fechtmeister des Triester Fechtvereins.
Seine Fähigkeiten beeindruckten Wiener Fechter so sehr, dass sie ihn als Fechtlehrer nach Wien holten.
Barbasetti wirkte von 1894 bis 1915 als Fechtmeister in Wien.
Besonders bedeutsam war, dass er mit seinen deutschsprachigen Fechtbüchern („Das Säbelfechten“, „Das Stoßfechten“, „Ehrencodex“) die italienische Schule im gesamten deutschen Sprachraum bekannt machte.
Für seine Verdienste erhielt er den Adelstitel „Cavaliere“.
1895: Gründungsjahr
Am 1. Jänner 1895 eröffnete Barbasetti seinen Fechtsaal in der Annagasse 3a, ausgestattet mit „elektrischer Beleuchtung“ und einem „Badezimmer“.
Bereits am 18. Jänner 1895 wurden die Statuten des „Union Clubs“ genehmigt.
Am 7. März 1895 erhielt der Verein den Namen „Union Fecht-Club“ (UFC).
Zum Präsidenten wurde Alexander Prinz von Thurn und Taxis gewählt.
1905: Michael Neralic
Von 1905 bis 1908 war Michael (Milan) Neralic Fechtmeister des UFC.
Der in Slunj geborene Sportler galt als stärkster Fechter Österreich-Ungarns und gewann zahlreiche Militärfechturniere.
Einer seiner größten Erfolge war der 3. Platz im Säbelbewerb bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris.
1908 wechselte er als Trainer nach Berlin.
1912: Kaiserlich-königlich
Aufgrund seiner hohen gesellschaftlichen Bedeutung erhielt der UFC 1912 eine besondere Auszeichnung:
Kaiser Franz Josef bewilligte am 23. Mai 1912 die Führung der Ehrenbezeichnung
„kaiserlich-königlich“ im Vereinsnamen.
Am 25. Jänner 1913 folgte die Genehmigung, den Reichsadler im Vereinswappen zu führen.
Die Mitgliederbeiträge waren relativ hoch, um die Exklusivität des Clubs zu bewahren.
So zeigte eine Liste von 1896, dass ein beträchtlicher Teil der 45 Mitglieder dem Hochadel angehörte.
1912 zählte der Verein 145 Mitglieder, viele aus den besten Kreisen der Gesellschaft.
Finanzielle Überschüsse wurden wohltätigen und patriotischen Zwecken gewidmet.
1914–1915: Erster Weltkrieg
Die geplante Einbürgerung von Luigi Barbasetti verzögerte sich.
Mit dem Kriegseintritt Italiens 1915 galt er plötzlich als „feindlicher Ausländer“ und musste Wien verlassen.
Er lebte viele Jahre in Paris und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Verona, wo er 1948 im Alter von 89 Jahren starb.
Im Jahr 1915 übernahm Michael Neralic erneut die Funktion des Fechtmeisters.
Gemeinsam mit seiner Frau Wilhelmine (Minna) Neralic leitete er das Training.
Minna begann ab November 1915, spezielle Frauenfechtkurse im UFC anzubieten – ein bedeutender Schritt für den Fechtsport jener Zeit.
Nach dem Tod ihres Gatten (1918) war Minna Neralic bis März 1919 gemeinsam mit Professor Julius Tronner Fechtmeisterin des UFC.
1922 heiratete sie den Universitätsfechtmeister Martin Werdnik und führte nach dessen Tod den „Fechtsaal Werdnik“ alleine weiter.
Sie trat nach 55 Jahren Tätigkeit als Fechtmeisterin 1962 in den Ruhestand und verstarb 1980.
Minna Neralic gilt als eine der bedeutendsten Fechtpädagoginnen ihrer Zeit.
Sie trainierte u. a. ihre berühmte Nichte Ellen Müller-Preis (Olympiasiegerin 1932, mehrfache Weltmeisterin),
Traudl Ebert (Studentenweltmeisterin 1957, Olympia 1960), sowie zahlreiche Nationalmannschafts-Mitglieder.
Ihre Lehrmethode zeichnete sich durch eine individuelle, auf jede Persönlichkeit abgestimmte Ausbildung aus.
1918: Während des Ersten Weltkriegs
Trotz schwieriger Umstände war der UFC während des Krieges der einzige Wiener Fechtklub, der ein regelmäßiges Training aufrechterhalten konnte – auch wenn 80 % der Mitglieder an die Front mussten.
Nach Kriegsende übersiedelte der Verein in die Tuchlauben 3.
Aufgrund von Beleuchtungseinschränkungen wurden die Trainingszeiten ab Dezember 1918 auf die Mittagszeit verlegt.
1920: Oberst Richard Verderber
Ab 1920 prägte Oberst Richard Verderber die Entwicklung des UFC wie kaum ein anderer.
Er galt schon vor 1914 als einer der erfolgreichsten österreichischen Amateurfechter.
1908 gewann er den Säbelbewerb beim Grand Prix von Ostende, 1911 den Florettbewerb beim großen internationalen Turnier in Wien.
Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm errang er Bronze im Florett-Einzel und Silber mit der Säbelmannschaft.
Von 1920 bis zu seinem Tod 1955 wirkte er als Fechtmeister des UFC.
Unter seiner Leitung entwickelte sich der Verein zu einem sportlich wie gesellschaftlich führenden Fechtclub Österreichs.
1938: Anschluss an das Deutsche Reich
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich nahm der UFC an den ersten „großdeutschen“ Meisterschaften teil.
Roman Fischer errang dabei den 1. Platz, Hubert Loisel den 2. Platz.
Beide hätten sich damit für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert, doch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs machte diese Hoffnungen zunichte.
1939, nach der Auflösung des Österreichischen Fechtverbands, wurde in Wien eine Fechtabteilung der „SS Sportgemeinschaft Wien“ gegründet.
Ihr Initiator war der bekannte Leichtathlet und UFC-Mitglied Felix Rinner, der den UFC auch nach dem Krieg lange prägte und von 1955 bis 1968 als Präsident leitete.
1945: Während des Zweiten Weltkriegs
Während des Krieges übersiedelte der UFC in die Renngasse 6.
Dort konnte nur ein eingeschränkter Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden.
Trotz Bombenschäden an den Klubräumen nahm der UFC bereits im August 1945 als erster Fechtverein Wiens den Übungsbetrieb wieder auf.
Der Wiederaufbau wurde maßgeblich von Oberst Richard Verderber geleitet, unterstützt von General Krätzer und Oberstleutnant Zaeckel, den letzten k. u. k. Offizieren mit traditioneller Fechtausbildung aus der Wiener Neustädter Militärakademie.
Sie legten die Basis für die späteren sportlichen Erfolge des Clubs.
1946: Nachkriegszeit
Schon kurz nach dem Krieg stellten sich die ersten internationalen Erfolge ein:
Das Damen-Trio Ellen Müller-Preis, Fritzi Filz und Inge Hartl-Loisel gewann den ersten internationalen Mannschaftspreis für den UFC.
In den folgenden Jahren erzielten Mitglieder des UFC zahlreiche Erfolge bei Staatsmeisterschaften und internationalen Turnieren.
Besonders erfolgreich war Paul Kerb, mehrfacher österreichischer Meister im Florett und Säbel,
sowie Olympiateilnehmer 1952.
Auch Helga Zuber und Inge Hartl vertraten Österreich regelmäßig bei Welt- und Europameisterschaften.
Unter der Führung von Oberst Verderber gewann der UFC in den 1950er Jahren hohes Ansehen.
Seine Schüler – darunter Adelige, internationale Gäste und sogar ein Prinz des schwedischen Königshauses – zeugen vom Renommee seiner Arbeit. 1948 wurde er sogar nach New York eingeladen, um die US-Fechter für die Olympischen Spiele vorzubereiten.
1955: Hauptmann Mehomed Resulovich
Nach dem Tod von Oberst Richard Verderber übernahm Hauptmann Mehomed Resulovich,
ein aus Ungarn geflüchteter Fechtmeister, die Trainertätigkeit im UFC.
Zunächst als Säbeltrainer tätig, wurde ihm zwischen 1959 und 1962 Herwig Kastner als Florett-Trainer zur Seite gestellt.
Unter ihrer Leitung feierten die UFC-Mitglieder zahlreiche Siege bei Staatsmeisterschaften in allen Disziplinen.
Zu den erfolgreichsten zählte Helmut Resch mit mehrfachen Titeln im Degen und Säbel.
Auch die Damenmannschaft im Florett errang bei den Weltmeisterschaften 1957 einen dritten Platz, unterstützt von den UFC-Fechterinnen Traudl Ebert und Maria Grötzer.
Die Jugendarbeit blühte auf: Nachwuchsfechter wurden zu Jugend-Weltmeisterschaften entsandt, und im Damenflorett wurden Staatsmeistertitel in Jugendbewerben errungen.
Besonders hervorzuheben ist Traudl Ebert, die 1957 akademische Weltmeisterin wurde.
1960: Olympische Spiele in Rom
Bei den Olympischen Spielen in Rom stellte der UFC gleich sechs Teilnehmer:innen.
Darunter waren Traudl Ebert, Helga Gnauer, Herwig Kastner, Paul Kerb, Hubert Loisel und Helmut Resch.
Ebert erreichte im Damen-Einzel den siebten Platz, während die Mannschaftswettbewerbe ebenfalls starke Leistungen zeigten.
In dieser Zeit trat auch Fritzi Filz, eine der erfolgreichsten österreichischen Fechterinnen der 1930er Jahre,
dem UFC bei. Sie übernahm später das Damen- und Jugendtraining und prägte Generationen junger Fechterinnen und Fechter.
1982: Fechterische Erfolge
In den 1970er und frühen 1980er Jahren feierte der UFC weitere große sportliche Erfolge.
Georg Loisel, Sohn von Hubert und Inge Loisel, errang 1977 und 1983 den Staatsmeistertitel im Florett.
Georg Somloi siegte mehrfach zwischen 1984 und 1988 und gehörte zu den besten Florettfechtern seiner Zeit.
Bei den Olympischen Spielen 1984 belegte die Herrenflorett-Mannschaft mit den UFC-Fechtern Loisel und Somloi den vierten Platz.
Etwa 1982 übersiedelte der Club auf Wunsch des Vermieters in ein neues Lokal im Erdgeschoß in der
Wächtergasse 1 (1. Bezirk, Wien).
Dort standen den Mitgliedern moderne Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung, die den sportlichen Aufschwung weiter unterstützten.
1988: Anja Fichtel-Mauritz
In den späten 1980er Jahren erhielt der UFC besondere internationale Strahlkraft durch die deutsche Ausnahmefechterin Anja Fichtel-Mauritz.
Sie gewann bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftsbewerb die Goldmedaille.
Neben weiteren Erfolgen bei Europa- und Weltmeisterschaften errang sie zahlreiche Titel und Siege im internationalen Fechtsport.
Auch wenn sie für Deutschland antrat, trainierte sie viele Jahre beim UFC in Wien und engagierte sich dort für den Nachwuchs.
Mit ihrer Ausstrahlung und sportlichen Klasse wurde sie zu einem Aushängeschild des Vereins.
1994: Umzug in den 6. Bezirk
Im Herbst 1994 musste der UFC erneut seine Räumlichkeiten wechseln.
Der Verein übersiedelte in die Hofmühlgasse 15 im 6. Wiener Gemeindebezirk.
Dort stand dem Club ein zweigeschossiges Gebäude im Hof mit zwei Sportsälen und einer Sauna zur Verfügung.
In dieser Zeit war Elisabeth Knechtl eine der erfolgreichsten Fechterinnen des Clubs.
Sie errang 1991 bei der Junioren-Weltmeisterschaft den dritten Platz und gewann im selben Jahr den Junioren-Weltcup-Gesamtsieg. 1993 wiederholte sie diesen Erfolg in der allgemeinen Klasse.
Mit ihren Leistungen prägte sie das Bild des UFC in den 1990er Jahren maßgeblich.
2000: Benny Wendt
Ab den 1980er Jahren bis in die 2000er hinein war Joachim „Benny“ Wendt eine prägende Persönlichkeit
des österreichischen Fechtsports und des UFC.
Zwischen 1982 und 2001 nahm er an fünf Olympischen Spielen und 15 Weltmeisterschaften teil.
Zu seinen größten Erfolgen zählen der 4. Platz im Florett-Teambewerb bei den Olympischen Spielen 1984 und 1996, der 4. Platz im Einzel bei der WM 1989, sowie ein 5. Platz bei der WM 1990.
Bei den Europameisterschaften gewann er 1993 Gold, 1994 Bronze im Einzel und weitere Team-Medaillen in den späten 1990er Jahren.
Wendt war zudem 1996/97 und 1997/98 Weltcup-Gesamtsieger im Mannschaftsbewerb und erreichte 1997 den
8. Platz bei den Weltmeisterschaften.
Seine Erfolge und seine langjährige internationale Präsenz machten ihn zu einem der bedeutendsten österreichischen Fechter seiner Zeit und einem Aushängeschild des Union Fechtclubs Wien.














